Sehr geehrte Frau Henschel,
von einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekehrt, fand ich in der Post den Gemeindebrief. Interessant war der Bericht über die Gemeindeversammlung. Schade dass ich nicht teilnehmen konnte. Zum Thema „Der Neuanfang hat nicht stattgefunden“ hätte ich einige Fragen zu stellen gehabt. Das Statement von Herrn Dembeck scheint den Schluss zuzulassen, die Kirchenleitung hätte jetzt endlich den Ernst der Lage erkannt. weiterlesen…
Nach der Gemeindeversammlung drohen nun erst recht juristische Schritte
[Artikel erschienen im Extra-Blatt im März 2009]
Eitorf (rd). „Wir haben auf die Selbstlösungskraft vertraut, jetzt müssen wir neu überlegen“, zieht Kirchenrat Dembek ein Fazit am Ende der Gemeindeversammlung. Er umschreibt damit, was für die 150 Teilnehmer längst traurige Gewissheit ist: Die Tiefe des Konflikts lässt Versöhnung nicht mehr zu.
Der Riss beschränkt sich auch längst nicht mehr auf das Leitungsgremium, sondern zieht sich durch die ganze Gemeinde. Wie tief Misstrauen schon wuchert, zeigen bereits die heftigen Reaktionen auf den jährlichen Rechenschaftsbericht. Die Transparenz von Immobiliengeschäften und Bauakten beschäftigt die Gemeinde weit über ein normales Maß hinaus. Insiderwissen, Halbwissen und Gerüchte prägen die Debatte. Vorbehalte richten sich mal gegen die eine, mal gegen die andere Seite. Im Anschluss verliest das Prebyterium eine „Erklärung zur aktuellen Situation“. Hierin weisen Vorsitzende Henschel, Pfarrerin Pulwey-Langerbeins und die verbliebenen Presbyter Vorwürfe ihrer Kritiker zurück. Man habe nicht zuletzt zum Schutz Pfarrer Thumms bisher geschwiegen, so der Tenor. Um so ausführlicher sind die nun erhobenen Vorwürfe gegen den Pfarrer. Im Wesentlichen richten sie sich gegen eigenmächtiges Handeln in finanziellen Belangen, wie auch im Umgang mit Formalien. Thumm lässt die Vorwürfe in der Versammlung im Detail weitgehend unkommentiert, kündigt am nächsten Tag jedoch rechtliche Schritte an. Weitere in der Erklärung kritisch erfasste Personen erwägen ebenfalls sich zu wehren, insbesondere gegen die Verbreitung im Internet. In der Gemeinde Eitorf erwartet die Landeskirche ein riesiger Scherbenhaufen. Jetzt einen Neuanfang durch Ablösung des Presbyteriums oder die Abberufung von Pfarrern zu erwägen, kommt zu spät. Die Chance zur Versöhnung wurde längst verspielt. |
Eitorf, den 10.03.2009
An den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Herrn Nikolaus Schneider Hans-Böckler-Straße 7 40476 Düsseldorf
Kirchengemeinde Eitorf
hier: Gemeindeversammlung am 08.03.2009
Sehr geehrter Herr Schneider,
als wir vor gut 12 Jahren nach Eitorf zogen, fanden wir eine Kirchengemeinde vor, die funktionierte, in der man sich intensiv mit christlichen Themen rund um die evangelische Kirche befasste. Zu dieser Gemeinschaft gehörte man gerne, man fühlte sich dort sehr wohl.
Heute gleicht diese Kirchengemeinde einem Scherbenhaufen, die Gemeinschaft droht auseinander zufallen. Der christliche Glauben und die Kirchengemeinschaft stehen nach unserer Wahrnehmung nicht mehr im Mittelpunkt; sondern vielmehr Ämter und Formalismen. Dabei beobachten wir, dass zunehmend Randthemen zu Kernthemen gemacht werden. So wird zum Beispiel die Frage, ob in Immobilien investiert werden sollte, vorrangig daran festgemacht, ob und inwieweit damit die Verschuldung der Kirchengemeinde wirkungsvoll vermindert und Gewinne erwirtschaftet werden können. Es wird kaum mehr danach gefragt, ob und inwieweit dies für die Kirchenarbeit nötig oder förderlich sein könnte.
Über die ganze Zeit, die wir nun Mitglied dieser Kirchengemeinde sind, war das gesamte Wirken der evangelischen Kirche in Eitorf für uns untrennbar verknüpft mit der Person des Herrn Pfarrer Thumm und seiner Frau. Viele wertvolle Tätigkeiten im Rahmen der Kirchenarbeit geschahen durch genau diese beiden Menschen.
Zuletzt gestern in der Gemeindeversammlung haben wir ein Presbyterium erlebt, das nach unserer Wahrnehmung gut vorbereitet und sehr ausführlich und nachvollziehbar erklärte, warum und inwieweit man sich gezwungen sah, die vielen wertvollen Tätigkeiten des Ehepaares Thumm im Rahmen ihres Dienstes an der Kirchengemeinde zu unterbinden. Nicht geäußert hatte man sich allerdings dazu, wie man sich selber die Kirchenarbeit vorstellt und welche Pläne man selber dazu hat.
Was aber bleibt, wenn die beiden Menschen, durch die die Kirchengemeinde bis heute lebt und immer wieder neuen Auftrieb bekommt, die sich, wie wir es sehen, mit allem, was sie aufbringen können, ihrem ganzen Wesen und um der Sache willen und aus tiefster christlicher Überzeugung und Leidenschaft eingebracht und sich um die Gemeinde in höchstem Maße verdient gemacht haben, beschränkt und isoliert werden? Im Resultat werden diese beiden ehrenwerten Menschen einen irreparablen Imageschaden davontragen, und die Kirchengemeinde läuft Gefahr, schon bald nur noch „auf dem Papier“ zu existieren.
Sehr geehrter Herr Schneider, nach unserer Einschätzung kann die Gemeinde dieses Problem aus sich selbst heraus nicht mehr lösen. Als Mitglieder dieser Gemeinde bitten wir Sie deshalb inständig darum, einzugreifen, damit jeder weitere Schaden von Herrn Pfarrer Thunm und von seiner Frau abgewendet wird, und damit wieder Frieden in unserer Gemeinde einkehrt. Das kann unseres Erachtens nur durch einen Neuanfang gelingen, und nicht unter Beibehaltung der derzeitigen Besetzung des Presbyteriums auf der ehrenamtlichen Seite.
Mit herzlichem Dank und freundlichen Grüßen Karin Knabenschuh & Martin KnabenschuhErklärung des Presbyteriums zur aktuellen Situation der Kirchengemeinde Eitorf
Auf der Gemeindeversammlung vom 08. März 2009 hat das Presbyterium eine Erklärung zur aktuellen Situation der Kirchengemeinde in Eitorf verlesen und erhob dabei diverse Vorwürfe gegen Pfarrer Thumm. Der Verlauf der Sitzung darf durchaus als hitzig bezeichnet werden und ein befriedigendes Ergebnis läßt bislang auf sich warten. Die Erklärung wurde zum Nachlesen unter den Gästen verteilt und kann auch auf der homepage der Evangelischen Kirche Eitorf heruntergeladen werden.
Hier der direkte Link zu der pdf-Datei:
http://www.ekir.de/eitorf/erklaerung_presbyterium.pdf
Sehr geehrter Herr Präses Schneider,
in der Evangelischen Kirchengemeinde Eitorf schwelt seit mehreren Jahren ein Konflikt. Details müßten Ihnen durch Berichte Ihrer Mitarbeiter und auch aus eigener Anschauung bekannt sein. Daraus müßte auch hervorgehen, dass dieser Konflikt erst nach Zuversetzung von Frau Pfarrerin Pulvey-Langerbeins entstand. Es hat etwas tragisches, dass eine ursprünglich intakte, prosperierende, aktive und fröhliche Kirchengemeinde mit einem fähigen und äußerst engagierten Pfarrer an der Spitze auseinanderfällt, weil eine Pfarrerin, die zur Entlastung des bis dahin alleinigen Pfarrers Thumm geholt wurde, und deren Gehalt in Teilen von der Gemeinde selbst aufgebracht wird, offenbar eine wesentliche Aufgabe darin sieht, das, was Pfarrer Thumm über 2 Jahrzehnte aufgebaut hat, zu zerstören. Dies ist ihr, auch infolge der Unfähigkeit der kirchlichen Hierarchie, diesen Konflikt aufzulösen, in weiten Teilen gelungen. Kirchenbesuch und Spendenbereitschaft gehen deutlich zurück. Nicht nur ich frage mich, was muss noch geschehen, damit die Landeskirchenleitung eine Lösung durchsetzt? weiterlesen…
Stellungnahme zu meiner Rücktrittserklärung
Erklärung der Amtniederlegung gemäß §44 (3) KO
Sehr geehrte Frau Henschel, sehr geehrte Mitpresbyter und Mitpresbyterinnen,
nach langer und reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, mein Amt als gewählte Presbyterin in der Evangelischen Kirchengemeinde Eitorf gemäß § 44 (3) der Kirchenordnung niederzulegen.
Ich habe mich mit dem Ziel, mehr Frieden in diese Gemeinde und in das Leitungsgremium zu bringen, für die Wahl als Presbyterin aufstellen lassen und bin mit diesem Ziel – und zugleich auch diesem Auftrag – von der Gemeinde gewählt worden. weiterlesen…
Aussagen des Neuen Testamentes zum Miteinander und zur Kommunikation in der Gemeinde
Der Brief an die Römer
Aufruf zur Einmütigkeit in der Gemeinde: 15,1-13
15:1 Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben.
15:4 Und alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schrift Hoffnung haben.
15:2 Jeder von uns soll Rücksicht auf den Nächsten nehmen, um Gutes zu tun und (die Gemeinde) aufzubauen.
15:3 Denn auch Christus hat nicht für sich selbst gelebt; in der Schrift heißt es vielmehr: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, haben mich getroffen. weiterlesen…
[Verlesen auf der Gemeindeversammlung am 14. Februar 2008]
Statement Herr Pfarrer Thumm
In den letzten Wochen ist unsere Gemeinde einer unglaublichen Zerreißprobe ausgesetzt worden. Alle Kräfte müssen daher eingesetzt werden, um den Frieden wieder herzustellen. Am Donnerstag wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Es hat – wie ich es empfinde – ein Einigungsprozess begonnen. Ich sehe die Evangelische Gemeinde in Eitorf als das mir zu Herzen liegende Lebenswerk an. Die Arbeiten rund um die Wiederherstellung unserer Kirche, mein eigenes Bauprojekt und die vielfältigen Aktivitäten im Alten- und Jugendbereich haben meine Kräfte bis zum Äußersten gefordert. Darunter hat auch die Kommunikation mit den anderen Mitgliedern des Presbyteriums gelitten. Viele Menschen sahen und sehen sich gefordert, zur Verbesserung der Kommunikation beizutragen. Mit deren Engagement und ihrer Unterstützung konnten die erreichten Fortschritte erzielt werden und kann in Kürze, wie ich dringlich hoffe, die Einheit und der Friede wiederhergestellt werden. Das braucht unsere Gemeinde. Meinen Teil werde ich so gut wie ich kann beitragen. Ich verspreche den zukünftigen Presbytern, zu deren Vorstellung wir uns heute versammeln, mich um intensive und gute Zusammenarbeit zu bemühen. Ich bedauere Fehler gemacht zu haben und bitte die Gemeinde um Nachsicht.
Statement Frau Henschel
Im Bemühen um den Erhalt der Einheit der Evangelischen Kirchengemeinde in Eitorf und zur Wiederherstellung einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern des Presbyteriums haben wir uns wie folgt geeinigt:
1. Wir wollen den Verbleib von Herrn Thumm als Pfarrer unserer Gemeinde in Eitorf bis zu seiner Pensionierung zum Jahresende 2011 und setzen uns aktiv dafür ein. Wir wissen, sein engagiertes Wirken und sein unermüdlicher Einsatz zum Wohle der Gemeinde ist nur auf der Grundlage einer vertrauensvollen, abgestimmten Zusammenarbeit im Leitungsgremium unserer Gemeinde möglich.
2. In intensiven Gesprächen haben wir deshalb gemeinsam die sachlichen Gründe für die Differenzen in der Zusammenarbeit, die auch in der Öffentlichkeit zu einer intensiven Diskussion geführt haben, benannt und Lösungswege für deren endgültige Beilegung aufgezeigt.
3. Im Einzelnen haben wir uns wie folgt verständigt: weiterlesen…
Für alle, die die Freizeit nicht kennen kurz ein paar Eckdaten. Bis vor wenigen Jahren bestand die Jugendfreizeit aus zwei Gruppen (1. Ferienhälfte und 2. Ferienhälfte) von ca. 180 bis 250 Jugendlichen, die 3 Wochen Camping-Urlaub zusammen verbrachten. Das Ganze wird seit nunmehr ca. 30 Jahren maßgeblich von Pfarrer Thumm veranstaltet, also bereits seit seiner Zeit in Neuss. Damals hieß das Ziel noch Sizilien, bis vor etwa 15 Jahren der Umzug nach Griechenland erfolgte. In den letzten Jahren wurde die Freizeit aus unterschiedlichen Gründen ein wenig zurückgefahren. Gemessen an alternativen Kirchenfreizeiten der Region ist die Jugendfreizeit mit einem Volumen von 60 bis 120 Jugendlichen aber immernoch riesig. Der Grund für den Rückgang der Teilnehmerzahl ist meines Erachtens weniger mangelndes Interesse der Jugendlichen. Insbesondere angesichts der aktuellen Situation kommen für mich neben gesundheitlichen Problemen durchaus auch gemeindeinterne Gegenströmungen in Betracht, womit ich mich aber in den Bereich der Spekulation begebe – das wissen die Beteiligten besser.
Nun wurde bereits mehrfach gegen die „immensen Reisekosten“ der Jugendfreizeit gewettert und alternative Reiseziele wie Ostsee, Alpen, Österreich, Plattensee, etc. vorgeschlagen. Jugendfreizeiten dieser Art gibt es immer wieder. Meistens werden sie mit geschätzten 20 Teilnehmern und ein paar Betreuern via Minibus in Selbstversorgung unternommen und dauern in der Regel etwa zwei Wochen. Wenn ich mich ungeachtet der Kosten in der Sache entscheiden müßte, würde ich drei Wochen in Griechenland, mit Gelegenheit zum Surfen, Katamaran fahren, Mountain-Biken, Lesen, Basteln, etc. vorziehen und zwar umso mehr, je dünner mein Schlafsack ist und umso weniger ich Regen schätze. Freilich – eine Schönwetter-Garantie gibt es in Griechenland nicht. So gab es durchaus auch schon eine katastrophenähnliche Freizeit mit Regen satt. Wer die Nachrichten verfolgt hat, weis aber auch, daß bspw. noch im letzten Jahr eine Jugendgruppe wegen Schlechtwetters von einem Camping-Platz evakuiert werden mußte – wohlgemerkt in Deutschland. Nichtsdestoweniger sind die Chancen auf Sonnenbrand in Griechenland leider(?) deutlich höher als in unseren Breitengraden und ich persönlich habe in den letzten 15 Jahren auf dem Campingplatz zu meinem Bedauern noch nie Wasser im Flußlauf gesehen, dafür aber reichlich unvergleichliche Sonnenuntergänge. Aber zurück zum Thema:
Die Freizeit ist meines Erachtens nicht deshalb seit 30 Jahren erfolgreich, weil sie die billigste ist, sondern weil sie gut ist, mit Leidenschaft durchgeführt wird und der Preis durchaus angemessen und sogar konkurrenzfähig ist. Dazu möchte ich das Augenmerk auf einige wesentliche Punkte lenken, bevor ich mir den Vorwurf gefallen lasse sozial ungerecht sein zu sollen. weiterlesen…
Erschienen am 16.12.06 im Kölner Stadtanzeiger
Von HOLGER KLEIN
Eitorf – Eitorfs evangelische Kirche investiert einen sechstelligen Betrag in Fensterkunst. Das Gebäude wird durch Werke von Michele Canzoneri aufgewertet. Zwei Jahre dauerte die Herstellung. Vom Ergebnis der Arbeit von Michele Canzoneri sind Rolf Thumm (l.) und Giovanne Vetere (r.) begeistert.
Gründlich renoviert und versehen mit einem neuen Altarbereich, gestaltet von Giovanni Vetere, war die Kirche an der Bahnhofstraße aus dem Brandschutt wieder auferstanden. Nun werden die provisorischen Fenster durch Kunstwerke ersetzt, die Michele Canzoneri aus Palermo liefert.
Die Vorzeichen für den ersten Besuch des Maestros vor über einem Jahr waren nicht die günstigsten. Mit dem Zug am Kölner Hauptbahnhof angekommen, konnte niemand dem italienischen Künstler sagen, wie man nach Eitorf gelangt. „Hol mich hier ab“, bat er seinen Eitorfer Landsmann Giovanni Vetere, der sich sofort auf den Weg machte, den Besucher an die obere Sieg zu holen. weiterlesen…